Das soziokulturelle Theaterprojekt aXe beschäftigt sich mit dem
facettenreichen Thema Behinderung in unserer Gesellschaft. Die
"anderen" Perspektiven körperbehinderter Menschen werden in einer
körpertheatralischen Form sicht- und erlebbar und damit der
Gesellschaft näher gebracht. In aXe kommen Menschen mit ihrer
Stimme zu Wort - und mit ihrem Körper zum Ausdruck. Menschen, die
oft aus Scham, Befangenheit oder schlichter Ablehnung übersehen
oder übergangen werden.
Mit Empowerment-Theater betreibt der Linzer Verein Schräge
Vögel die Integration "andersherum": Nichtbeeinträchtigte
werden in die Gruppe von Menschen mit psychischen und körperlichen
Beeinträchtigungen integriert. Mit Aufklärungsarbeit steuert
die Gruppe Diskriminierungen entgegen und versucht mit Diskussionen und
Erfahrungsaustausch Berührungsängste abzubauen.
Das im Sommer 2000 gegründete Wiener ensemble ProArte hat es sich
zur Aufgabe gemacht, anspruchsvolles Theater mit einer
gesellschaftlichen Botschaft zu verbinden. Hier arbeiten behinderte und
nichtbehinderte Akteure gleichberechtigt zusammen und thematisieren
unbequeme Themen wie Alter, Homosexualität, Behinderung,
Einsamkeit oder Isolation.
Über die Arbeit am Körper und dessen
Bewegungsmöglichkeiten versucht das TanzKollektiv Kunst und Kultur
der Pro mente den Menschen in Kontakt mit sich selbst zu bringen.
Verschüttete oder gesunde Selbstanteile sollen dabei zum Leben
erweckt werden. Über die Erweiterung des Bewegungsrepertoires und
die Körper- und Bewegungswahrnehmung werden eigene Grenzen und
Möglichkeiten erfahrbar gemacht und neue therapeutische Strategien
für die psycho-soziale Alltagsbewältigung entdeckt, erprobt
und für die Präsentation von kleinen Choreografien genutzt.
Unter der Leitung von Wolf Junger formieren die Blauen Hunde eine
Theater- und Tanzgruppe mit TeilnehmerInnen aus Einrichtungen der
Salzburger Lebenshilfe. Auf der Suche nach Unmittelbarkeit,
Spontaneität und völliger Hingabe des
Schauspielers/Tänzers traf der Theaterpädagoge, -choreograf
und -regisseur Wolf Junger auf Menschen mit besonderen Fähigkeiten
und Bedürfnissen. Seitdem formt er erfolgreich deren archaische
Bühnenpräsenz und natürliche Anmut zu skurrilen, ernsten
und komischen Stücken.
Professionelle Führung ist für die Theatergruppe SOundSO der
Tagesheimstätte Grein inzwischen unverzichtbarer Bestandteil ihrer
Theaterarbeit geworden. Unter der Leitung der Regisseurin Martina
Kolbinger-Reiner vom Mezzanin-Theater Graz gelingt so eine in erster
Linie künstlerische Arbeit, die den therapeutischen Effekt als
Nebenprodukt hervorbringt.